Nach den Unsicherheiten durch die Corona-Krise suchen Fachkräfte nun verstärkt nach Stabilität und Sicherheit in ihren Arbeitsplätzen. Unternehmen müssen sich anpassen, um attraktiv zu bleiben und diesen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Nachhall der Corona-Krise
Am 13. März 2020 veränderte sich das Leben für Unternehmen und Familien in Deutschland schlagartig. 13:30 Uhr wurde bekannt gegeben, dass alle Kitas und Schulen ab dem 18. März landesweit geschlossen werden. Dies bedeutete für viele Unternehmen, dass sie schnell reagieren und sich an die neue Situation anpassen mussten.
Die Krise kam nicht über Nacht. Es gab Signale, dass bis Mai ein Problem entstehen könne, wenn man nicht rechtzeitig reagiert. Doch trotz dieser Vorwarnungen haben sich viele Unternehmen nicht auf die bevorstehende Krise vorbereitet.
Krisen kündigen sich an und man hat die Chance, sich an die Gegebenheiten anzupassen. Entweder man handelt oder man tut es nicht. Es ist wichtig, auf mögliche Probleme und Herausforderungen vorbereitet zu sein, um auf sie reagieren zu können.
Fehlende Fachkräfte in der Gastronomie und Hotellerie: Kunden ohne Service
Während der Corona-Krise hat ein großer Teil der Bevölkerung, gerade in den Bereichen Gastronomie und Hotellerie, ihre Jobs verlassen. Aber auch Personen, die im Einzelhandel arbeiteten oder künstlerisch tätig waren, hatten es in den letzten Jahren schwer. Aufgrund anhaltender Schließungen konnten sie kein Geld mehr verdienen und es herrschte Unsicherheit darüber, ob ihre Arbeitsplätze überleben würden. Das hat dazu geführt, dass sie sich umorientieren mussten.
Jetzt, da die Hotels und Restaurants wieder aufblühen und in die meisten Bereiche des Lebens wieder Normalität eingekehrt ist, haben die Betreiber in der Gastronomie und in vielen anderen Branchen ein anderes Problem: Sie haben zwar wieder Kunden, aber kein Personal mehr.
Um diese Menschen wieder an Bord zu holen und künftige Insolvenzen zu vermeiden, ist es wichtig, ihnen Sicherheit zu vermitteln. Es ist wichtig zu zeigen, dass man sich an die aktuelle Situation angepasst hat. Wenn man dies nicht vermitteln kann, wird es schwierig werden, die ehemaligen Mitarbeiter zurückzugewinnen.
Neue Anforderungen an Arbeitgeber: Fachkräfte suchen Sicherheit und Freiheit
Die Ansprüche der potenziellen Mitarbeiter haben sich verändert. Fachkräfte suchen verstärkt nach Stabilität und Sicherheit in ihren Arbeitsplätzen. Es ist jedoch nicht nur das Thema Sicherheit relevant, auch die persönliche Freiheit ist in den Vordergrund gerückt und Wohlfühlaspekte werden ebenfalls wichtiger. Als Arbeitgeber muss man in der Lage sein, sich darauf einzustellen. Hierzu zählen neben frei beweglichen Urlaubstagen, die Möglichkeit für Homeoffice, Sabbatical, die Unterstützung beim Aufbau einer privaten Rentenvorsorge usw. Der Kampf um qualifizierte, motivierte und gesunde Arbeitskräfte hat vor vielen Jahren begonnen; jetzt geht er in die nächste Runde.
Wenn man das nicht tut, dann wird man weiterhin darunter leiden, kein Personal zu finden, und behaupten, es gäbe keins, obwohl die Leute da sind, aber eben nicht mehr gewillt, in ihren alten Jobs unter den alten Bedingungen zu arbeiten. Man nimmt den Fachkräften im Grunde die Möglichkeit, auch als solche eingesetzt zu werden. Wer unter diesen Umständen immer noch behauptet, es herrsche ein Mangel, der hat es anscheinend nicht ganz begriffen.
Ausblick auf das Jahr 2023
Mit einer Prognose für das Jahr 2023 möchte ich noch einmal unterstreichen, dass ich nicht glaube, dass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt im kommenden Jahr verschlechtern wird. Im Gegenteil: Ich gehe davon aus, dass es in naher Zukunft wieder einen Anstieg von Bewerbern geben wird. Dies liegt an verschiedenen Faktoren, die mit der aktuellen politischen Situation, aber auch mit dem Konsumverhalten der Menschen zu tun haben.
Nach drei Jahren Corona-Krise geht es den Menschen wieder gut und sie geben wieder Geld aus. Vielleicht sogar ein bisschen zu viel, denn alles ist teurer geworden. Die Lust zu konsumieren, nach so langer Zeit der Abstinenz, ist zu groß, um den kostspieligen Angeboten widerstehen zu können. Spätestens im Januar, wenn Versicherungsbeiträge und andere verpflichtende Umlagen vom Konto abgebucht werden, stellen viele fest, dass sie zu viel ausgegeben haben und machen sich auf die Suche nach einem Nebenjob.
Auswirkungen der Energiekrise auf den Arbeitsmarkt
Des Weiteren wird es aufgrund der bevorstehenden Energiekrise (für das Jahr 2023) zu vielen Firmenschließungen kommen, insbesondere in Industriebetrieben mit hohem Energiebedarf. Betroffen sind zum Beispiel Brennereien, aber auch Handwerksbetriebe wie Bäckereien und Fleischereien. Hier wird es zwangsläufig Entlassungen geben. Auch bei Autoherstellern wie Volkswagen könnte es wieder zu Kurzarbeit kommen. Viele Menschen, die in Zeitarbeitsunternehmen angestellt sind, werden sich neue Jobs suchen müssen.
Diese Umstände führen zu einer Zunahme von Bewerbern im Niedriglohnsektor und bei Low Entry Jobs. Davon kannst du profitieren! Allerdings wäre es bereits im November 2022 notwendig gewesen, deine Recruitingprozesse und deine Außenwahrnehmung zu optimieren, um all diese Leute abgreifen zu können. Um dich last minute noch ins Rennen zu schicken, solltest du die folgenden Punkte beachten, die wir in den nächsten Kapiteln für dich zusammengefasst haben. Setze so viele wie möglich davon um und nutze die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt für dich und dein Unternehmen aus. Noch besser: Hol dir Hilfe, und lass dir zeigen, wie du dich am besten auf die Entwicklungen im kommenden Jahr vorbereiten kannst.