Allgemeiner Mitarbeitermangel sowie Fachkräftemangel: In unserem Buch „Die Macht der Struktur“ besprechen wir diese Themen ausgiebig. Diese werden nicht nur in verschiedenen Medien gleichrangig betrachtet, sondern gern auch als faktisch angesehen. – Fatal für die Unternehmensstrategie (meine im Übrigen nicht nur ich…).
Schauen wir mal auf eine besondere Form des Mitarbeitermangels: den gefühlten Mitarbeitermangel.
Gefühlter Mitarbeitermangel ist kein Fachkräftemangel
In Alten- und Pflegeheimen, in Kindergärten und Schulen beschweren sich die Mitarbeiter darüber, dass sie unterbesetzt seien. Sie fühlen sich überlastet und haben das Gefühl, zu viel zu tun zu haben. Manche klagen, sie hätten nicht einmal mehr Zeit für eine Pause. Eine mathematische Überprüfung dieses gefühlten Mangels zeigt jedoch häufig, dass die klagenden Mitarbeiter im Grunde gar nicht überfordert sein dürften. Tatsächlich könnten sie laut Berechnungen sogar noch mehr Arbeit verrichten. Gründe für den gefühlten Mangel können sein, dass die vorhandenen Mitarbeiter falsch eingesetzt werden, zu viele Aufgaben auf einmal übernehmen müssen oder einfach unmotiviert sind. Um die wahren Gründe für den gefühlten Mangel herauszufinden, ist eine eingehende Analyse notwendig.
Natürlich kann es sein, dass der gefühlte Mangel durch eine gewissenhafte Überprüfung bestätigt wird und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Sobald sich ein Mitarbeitermangel zeigt, sollte dieser zunächst rechnerisch überprüft und nicht einfach aus dem Gefühl heraus bewertet werden. Eine solche unfundierte Einschätzung führt häufig zu aktionistischen, unproduktiven Lösungen oder zu gefährlichem Nichtstun, obwohl eigentlich eine Intervention von Nöten wäre.
Der gefühlte Mitarbeitermangel ist ein Thema, das in jedem Unternehmen immer wieder auftauchen wird. Aber keine Sorge: Man kann damit umgehen! Es ist wichtig, ein Auge auf die Situation zu haben, denn irgendwann kommt der Moment, da kippt die Stimmung. Natürlich ist dieser Zeitpunkt in jedem Unternehmen unterschiedlich. Wir müssen darauf achten, ständig das Ohr an der Masse zu haben und den Leuten ab und zu die Frage stellen: Wie geht es euch? Was ist zu viel, was schafft ihr und was nicht? Dafür brauchen wir unter anderem eine gute Betriebsstruktur.
Was tun gegen gefühlten Mangel?
In kleineren Unternehmen kann der Chef selbst regelmäßig nach dem Wohl der Mitarbeiter schauen. Sobald das Unternehmen wächst, ist es jedoch sinnvoll, einen Teamleiter oder einen „Feel-Good-Manager“ einzustellen, der die Mitarbeiter unterstützt und ihnen zuhört. Manche Unternehmen stellen auch Psychologen, Coaches oder Lebensberater ein, welche dafür zuständig sind, das emotionale Befinden der Mitarbeiter zu verbessern und die Kommunikation zwischen der Leitung und den ausführenden Kräften zu verbessern. Nur wenn der Austausch gut funktioniert, können Abläufe optimiert und dem Gefühl der Überforderung aktiv entgegengewirkt werden.
Ist das Kontingent für eine solche Stelle vorhanden: Besetze sie! Das wird dazu führen, das Gefühl des Mangels zu reduzieren und dafür sorgen, deine Mitarbeiter zu entlasten.
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