„Unser Unternehmen ist wie eine Familie!“ – Das klingt nett, aber wenn die Realität eher nach einer toxischen Thanksgiving-Dinner-Dynamik aussieht, wird’s schwierig. Eine starke Arbeitgebermarke zieht Talente an und bindet sie langfristig. Doch was passiert, wenn Unternehmen ihre eigene Marke torpedieren? Genau darum geht’s hier: die größten Fehler beim Employer Branding – und wie man sie vermeidet.
Fehler Nr. 1: Ein Karriereportal voller leere Versprechen
Klingt das bekannt? „Flache Hierarchien, innovative Teams und eine einzigartige Unternehmenskultur!“ – und dann landet man in einem Büro mit grauen Wänden, Hierarchien wie im Mittelalter und Kollegen, die Kaffeepausen als Arbeitsvermeidungsstrategie perfektioniert haben.
Lösung: Ehrlichkeit siegt. Zeig, was deine Arbeitgebermarke wirklich ausmacht – nicht, was ihr glaubt, dass Bewerber hören wollen. Nutzt echte Mitarbeitende als Testimonials und lasst sie von ihren Erfahrungen berichten.
Fehler Nr. 2: Benefits, die keine sind
„Wir bieten gratis Kaffee und einen Obstkorb!“ Herzlichen Glückwunsch – das gibt’s mittlerweile in jeder zweitklassigen Autobahnraststätte. Wenn Benefits nur dazu dienen, fehlende echte Vorteile zu kaschieren, durchschauen Bewerbende das sofort.
Lösung: Statt Pseudo-Extras lieber echte Mehrwerte bieten: flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungen, Homeoffice-Möglichkeiten oder eine klare Karriereperspektive. Kurz gesagt: Dinge, die wirklich einen Unterschied machen.
Fehler Nr. 3: Eine Unternehmenskultur, die nur auf Papier existiert
Kultur kann man nicht „anweisen“. Wenn die Webseite von Offenheit und Teamgeist schwärmt, aber in Meetings alle mit versteinerter Miene sitzen und Feedback unerwünscht ist, läuft was falsch.
Lösung: Unternehmenskultur muss gelebt werden – und zwar auf allen Ebenen. Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen, statt nur schöne Worte in Employer-Branding-Broschüren drucken zu lassen.
Fehler Nr. 4: Social Media als Werbeplattform statt Dialog
Manche Unternehmen nutzen ihre Social-Media-Kanäle wie Litfaßsäulen: Hochglanz-Werbung ohne echten Inhalt. Bewerbende wollen aber wissen: Wie ist es wirklich, dort zu arbeiten?
Lösung: Setzt auf authentische Einblicke! Mitarbeitende sollten ihre Geschichten erzählen dürfen – ungeschönt und ehrlich. Und keine Angst vor echten Kommentaren: Wer Kritik löscht statt beantwortet, verliert an Glaubwürdigkeit.
Fehler Nr. 5: Ein Bewerbungsprozess aus der Steinzeit
Wenn eine Bewerbung länger dauert als die Steuererklärung, ist das kein gutes Zeichen. Monatelange Wartezeiten, komplizierte Formulare und nichtssagende Absagen sind der schnellste Weg, Talente zu vergraulen.
Lösung: Macht es einfach! Klare Prozesse, schnelle Rückmeldungen und ein transparenter Bewerbungsablauf zeigen Wertschätzung – und hinterlassen einen positiven Eindruck, selbst wenn es nicht klappt.
Deine Arbeitgebermarke braucht echte Substanz
Employer Branding ist kein Buzzword-Bingo, sondern eine echte Strategie. Wer sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren will, muss Transparenz, Authentizität und Wertschätzung in den Mittelpunkt stellen. Denn am Ende zählt nicht, was auf der Karriere-Website steht – sondern was die Mitarbeitenden erzählen, wenn sie mit Freunden über ihren Job sprechen.