Stell dir vor: Du hast ein starkes Team, einen Chef, der noch selbst den Werkzeugkoffer schleppt – und vielleicht sogar Kuchen mitbringt, wenn jemand Geburtstag hat. Aber auf dem Arbeitsmarkt? Totenstille. Nebenan schmeißen Konzerne mit Benefits um sich, die so klingen, als würde man bei ihnen morgens mit einem Spa-Programm geweckt. Du? Du hast Kuchen. Immerhin.
Die gute Nachricht: Du musst nicht mitspielen im Hochglanzzirkus. Du musst nur zeigen, was dein Unternehmen als Arbeitgebermarke auszeichnet.
Was viele kleine Unternehmen falsch machen
Viele kleine Firmen glauben immer noch, „Ach, wir sind zu klein für so ’nen Quatsch wie Arbeitgebermarke“. Falsch gedacht. Gerade kleine Betriebe haben doch das, wonach Bewerber suchen: ein echtes Team, keine 10 Hierarchieebenen, kein Konzern-Geblubber. Nur muss man’s halt auch zeigen.
Der Kern: Erst innen, dann außen
Die beste Arbeitgebermarke bringt nix, wenn sie nur auf Instagram glänzt, aber im Pausenraum keiner mehr lacht. Heißt: Bevor du bunte Posts raushämmerst, sorg dafür, dass dein Laden innen funktioniert. Fairer Umgang, Klartext statt Politik, Chancen, sich zu entwickeln. Wer gern bei dir arbeitet, verkauft das gratis nach draußen – so einfach ist das.
Zeig dich – unperfekt, aber echt
Ein Smartphone, ein bisschen Humor und null Angst, auch mal Quatsch zu posten kann Wunder wirken. Mal ein Foto vom Azubi, der zum ersten Mal mit Bohrmaschine hantiert. Mal der Meister beim Fachsimpeln. Mal die Chefin, die die Torte anschneidet. Keine gestellten Szenen, kein Filter-Overkill. Sondern Alltag. Menschen. Ecken und Kanten. Und vielleicht mal den Bürohund, der schnarchend auf dem Schreibtisch liegt (wirkt Wunder auf den sozialen Medien!).
Gleiches Spiel auf deiner Karriereseite. Keine Worthülsen wie „junges, dynamisches Umfeld“. Schreib lieber, dass du Leute suchst, die keine Angst vor schmutzigen Händen oder flachen Hierarchien haben – und dass es bei dir Freitagskaffee mit Klatsch und Tratsch gibt. Ehrlich gewinnt.
Dein bestes Marketing sitzt schon im Büro
Mal ehrlich: Wer glaubt dir eher, dass du ein guter Arbeitgeber bist – du selbst oder deine Leute? Eben. Mitarbeiter, die gern bei dir arbeiten, reden darüber. Auf Insta, bei der Gartenparty, beim Grillen. Also: Mach’s ihnen leicht. Lob aussprechen. Erfolge feiern. Wenn jemand Bock hat, mal zu posten, blockier’s nicht mit „Was sollen denn die Leute denken?“. Die Leute sollen denken: „Da will ich auch arbeiten.“
Groß wirken kostet keine Millionen
Du brauchst keine riesigen Budgets, keine Anzeigen in Hochglanzmagazinen. Du brauchst Klarheit, Haltung und den Mut, zu zeigen, was du hast – auch wenn das manchmal nur der selbstgebaute Kicker in der Werkstatt ist. Und du brauchst das Commitment, dein Versprechen auch zu halten. Employer Branding ist kein Poster, das du an die Wand nagelst. Es ist, wie dein Laden tickt.
Kein Logo stellt ein – Menschen tun’s
Am Ende bewerben sich Leute nicht bei Logos, sondern bei Menschen. Wer das verstanden hat, spart sich endlos teure Kampagnen. Und gewinnt trotzdem – mit Charakter, Ehrlichkeit und ein bisschen Humor. Also: Raus aus der Vergleichbarkeit. Zeig, was dein Unternehmen ausmacht ganz ohne Riesenbudget.